JÖRG RECKHENRICH
Kunst in der Organisations- und Personalentwicklung 
 

 

Digitales Lernen

Digitales Lernen braucht mehr Emotionalität, um Inhalte besser zu verankern.


Die Veränderung die wir in Weiterbildung, Beratung und Programmarbeit aktuell erleben ist grundlegend.

Lernen, insbesondere in Business School Programmen, bestand bisher aus dem erprobten Zusammenspiel von: vorbereitenden Inputs, Präsenztagen und eventuell einem Follow Up, mit nachgereichten Programmunterlagen. In den seltensten Fällen wurde und wird bei diesem Ansatz überprüft, ob und wenn ja wie, Inhalte im Führungsalltag umgesetzt werden.



Leider, so zeigt die Praxis, bleibt oft weniger hängen als intendiert wurde, selbst wenn „Hausaufgaben“ mit auf den Weg gegeben werden. Das verwundert wenig. Zum einen gilt die Faustregel: wenn 5% des Gelernten, z.B. in einem Führungskräfteprogramm, tatsächlich umgesetzt wird, dann ist das schon viel. Zum anderen braucht es einfach Übung. Gewohnheiten zu ändern, damit sie Teil des eigenen Repertoires werden, braucht Zeit. Die Latte zu hoch zu legen, was Umsetzbarkeit betrifft, ist wenig förderlich und führt eher zur Enttäuschung. In der Regel ist der Effekt dann, dass man auf Bewährtes – lang Erprobtes – zurückgreift. Ändern tut sich dann sehr wenig.


Aktuell geben wir dem Digitalen in unserem Arbeitsalltag viel mehr Raum und brauchen das auch. Wir befinden uns dadurch in einer steilen Lernkurve. Insofern stellt sich die Frage, wie wird Lernen im digitalen Raum als Chance nutzen (und nicht nur als Verlust). Es stellt sich die Frage, wie wir Inhalte nicht nur sprachlich vermitteln, sondern darüber hinaus in der Lage sind Inhalte emotional aufzuladen und vor allen Dingen stärker im Alltag zu verankern. Das klingt nach der Quadratur des Kreises. Die Praxis zeigt, dass sich Analoges sehr gut mit Digitalem verbinden lässt und Inhalte dadurch vertieft werden.









Zwei Beispiele.

In zwei Leadership Programen an der ESCP und der Hochschule für Wirtschaft Luzern, beide digital durchgeführt, wurden künstlerische Übungen eingebaut. Dafür wurden kleine Teams aus KünstlerInnen and Storytellern zusammengestellt. Der Auftrag bestand darin mit Post-its eine „Message of Hope“ als eine Installation zu bauen. Die Teammitglieder, jeder an einem anderen Ort, organsierten sich so, dass in einer Wohnung eine großformatige Wandinstallation entstand. Während die Künstlerin an dem Kunstwerk arbeitete, bekam sie durch die anderen Teammitglieder „online“ zugeschaltet, Unterstützung.  Im anderen Fall nutze ein Team in einer „Mission Impossible“ Aufgabe (setzt ein Projekt um, von dem du glaubst es nicht realisieren zu können) die Beschränktheit des Bildschirms.


Es machte diese zur Ressource, indem ein Blatt mit einem Buchstaben, virtuell weitergegeben wurden aus dem dann ein kompletter Schriftzug entstand.


Beide Übungen, die auf Interaktion, Inspiration, Stärken und Teamdynamik im digitalen Raum abzielten, wurden dann im Debriefing vertieft. Verknüpft man darüber hinaus diese Ansätze mit den digitalen „Learning Solutions“, die wir mit PParts, in Kooperation mit TalentMiles, in den Programmen zur Positiven Psychologie nutzen, entstehen ganz andere Lernarchitekturen. Dabei werden digitale Programme als Weg oder „Journeys“ entworfen.


Das Design solcher Programme setzt zum einen auf visuelle/ künstlerische Elemente, Filme und Inputs, wodurch dieses emotional aufgeladen wird. Zum anderen gelingt es durch die einzelnen Schritte, den Tasks, die TeilnehmerInnen auf ihrem Weg intensiv durch das Programm zu begleiten.






 


 

Film Luzern


 
 
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